Wenn wir die Kommunikation in unserer Kirche anschauen, dann stellen wir fest, wie oftmals Eigeninteressen vertreten werden. So geht es oftmals um die eigene persönliche Sicht, dann um Geltungs-/Darstellungsdrang und dann das Gegeneinander/Nebeneinander von öffentlich-rechtlichen Körperschaften und innerkirchlichem Bereich. Und dann geht es auch darum gegen die eigenen Vorgesetzten zu schreiben. - Und das Wesentliche, die christliche Botschaft, tritt dann in den Hintergrund.
Sie finden unter dem Link hier ein interessantes und lesenswertes Interview mit dem Titel "Markensoziologe: Kommunikativ macht die Kirche leider sehr viel falsch": katholisch.de/artikel/49038-markensoziologe-kommunikativ-macht-die-kirche-leider-sehr-viel-falsch
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Immer wieder finden sich in den Medien grosse Schlagzeilen - und oftmals haben Sie mit dem Inhalt relativ wenig zu tun.
Es ist dies ein einfaches Beispiel für die Fragestellung im Titel. Oftmals geht es nicht um die Sache (hier also um den Text), sondern damit man Schlagzeilen erhälten/Klicks usw. - Was damit mit der Sache geschieht, ob man ihr gerecht wird oder nicht, ihr sogar schadet, das ist dabei irrelevant. Und es ist genau dies, woran unsere Gesellschaft, unsere Kirche und unsere Politik leidet und krank geworden ist: Es geht nicht mehr um die Sache, sondern um ganz andere Dinge. Als Beispiele sind hier genannt: a. Es geht um mich und das Wahren meiner Stellung, meines Ansehens b. Es geht um Eindruck, Selbstdarstellung c. Es geht um die Frage, welche Macht ich habe um diese negativ einzusetzen Doch geht es dabei oftmals nicht 1. um die Wahrheit 2. um die Sache 3. um die anvertrauten Menschen und Gemeinschaften Die Adventszeit ist die Zeit sich dessen weider bewusst zu werden und das eine vom anderen zu unterscheiden. Und es ist die Zeit sich zu überlegen, um was es in unserem Leben wirklich geht und wofür wir da sind: Nicht um unser selbst willen, sondern eingebettet in eine Gemeinschaft für die wir Verantwortung haben. Wie viele Probleme könnten gelöst werden, wenn diese Unterscheidung und dieses Bewusstsein gelebt würde. Dann würden wir uns für alle Sorgen und Probleme der Mitmenschen jetzt annehmen und sie jetzt versuchen zu lösen und entsprechend zu handeln. Handlungsbedarf gibt es diesbezüglich in der Kirche, in der Gesellschaft und in der Politik! - Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Doch dies kann nur umgesetzt werden, wenn man Einsicht hat, dass es nicht um sich selber geht, sondern um das anvertraute Leben. So wünsche ich eine schöne Adventszeit! Vor einigen Tagen erzählte mir eine Frau mit grosser Freude und Stolz von ihren 3 kleinen Enkelkindern. Dabei sagte sie dann auch, dass die Enkelin ein richtiges "Duracell-Mädchen" sei. - Auf meine Nachfrage hin, was sie damit meinte, erzählte sie, wie sie nur staunen könne welche Energie das Mädchen habe. Kaum ist was gemacht, muss das nächste getan werden - und man habe das Gefühl, dass das 5jährige Kind keine Kraft- und Atempause brauche. Einmal "aufgezogen" - wie in der Werbung von Duracell das Häschen - lebt das Kind mit Energie und Begeisterung. Manchmal wäre man froh, die Energie würde etwas nachlassen.
Schmunzeln musste ich anhand dieses Bildes auf der einen Seite - auf der anderen Seite jedoch wurden Fragen in mir aufgeworfen. Es sind Fragen entsprechend vom Verhalten eines Kindes an das Verhalten der Erwachsenen: - Wo bleibt die Energie bei uns Erwachsenen für nötige Veränderungen, in Kirche, Staat, Gesellschaft, Vereinen? - Wo ist die Freude am Leben, am Glauben, an der Gemeinschaft? - Wo ist das Bewusstsein, dass es weiter geht? - Wo ist der Wille komplizierte Dinge zu vereinfachen und damit zu verändern und neue Lebensenergie zu senden? - Wo ist das Staunen können über das Schöne in der Welt und damit die Dankbarkeit, die uns Kraft ist? Es gibt viel zu tun, packen wir es an - mit der Energie wie das Duracell-Mädchen. Oder so wie es Papst Johannes XXIII angeblich zu einem Mitarbeiter gesagt habe in der Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils, der sich beklagte, dass zu wenig Zeit bleibt bis zu einem möglichen Beginn des Konzils: "Dann schaffen wir es in der halben Zeit." Manchmal darf man staunen, was in den Medien alles geschrieben wird - und noch mehr wie überheblich einige Medienschaffende geworden sind oder werden. So heisst es in der Zwischenzeit schon, dass der innerkirchliche Bereich auf Grund des Druckes der Medien einiges im Umgang wegen den Missbrauchsfällen gelernt habe.
Sollte dem wirklich so sein, dass die Medien hier der Stosspunkt war, dann frage ich mich, wo denn die Medien waren und sind, wenn es um klare Offenlegungen geht. Hierüber wird gerne geschwiegen, da dann die eigene Finanzquelle angegriffen wird und dann auch Klicks verloren gehen, da etliches relativiert wird. Und vielleicht ist dann in den Medien auch erfahrbar wie mal vom gleichen Sachverhalt so berichtet wird und dann mal 180Grad entgegengesetzt. So frage ich mich: - Wo bleibt der Druck der Medien, dass endlich mal klar veröffentlicht wird, was mit "Missbrauch" gemeint wird in der Studie vom September 2023 der Universität Zürich? - Wo bleibt die Forderung offen zu legen, wann die Missbräuche geschehen sind, um auch eine Entwicklung zur Verschlechterung oder Verbesserung, sprich Minderung der Anzahl Missbräuche geshen werden kann. Wie viele der Missbräuche geschahen vor 1980 (dh. zu einer Zeit, wo die meisten jetzigen Seelsorgenden nicht in Ämtern/Funktionen waren); wieviele geschahen zwischen 1980 und 2000 und wieviele seit 2000? - Immer mit der Fragestellung verbunden: Was für Missbräuche und wie viele Täter? Guter Journalismus würde dies einfordern und zur Präzisierung beitragen und nicht zur Stimmungsmache. (Etliche in der Missbrauchtstudie angesprochene Seelsorgende sind seit mehr als 20 Jahren verstorben). Und schliesslicht gilt auch die Frage an die Medien: Wie viel Missbrauch wird durch sie gemacht indem einfach weitererzählt, kopiert wird ohne die Fakten zu wissen und zu überprüfen. Wer sich die "vierte Macht" im Staate nennt, sollte auch selbst lernen! - Dann wäre auch schnell ersichtlich, wie in den meisten Kantonen (also jene, die das duale System kennen), Arbeitsverträge, Anstellungsordnungen, usw. von den Körperschaften erstellt, ausgefüllt und unterschrieben werden. - Also liegt auch hierin eine Verantwortung. Wohl gemerkt: Jeder Missbrauch ist einer zuviel und wir sollten in der Kirche Schweiz schon bedeutend weiter sein. Doch setzt dies Ehrlichkeit von allen voraus und der Wille zur Zusammenarbeit in der Aufarbeitung und die Delegation an die richtigen Stellen. Der erste Teil der Synode in Rom ist abgeschlossen und das Dokument wurde Abschnittsweise genehmigt mit mehr abschnittsweise genehmigt - jedoch immer mit mehr als 80% JA-Stimmen. Nun geht es in die nächste Phase, die dann im Oktober 2024 abgeschlossen wird.
Erstaunlich ist für mich hierbei wie je nach "Lager" oder "Ausrichtung" immer zuerst etwas Negatives gesucht wird, was einem nicht passt oder missfällt oder zu wenig schnell geht. (Als Nebenbemerkung: Wie schnell gehen bei uns in der Schweiz Entscheidungsfindungen und Entscheidungen....) Es wird sogar kritisiert, dass die Sitzungen nicht öffentlich waren und die SynodenteilnehmerInnen unter sich geredet haben. - Doch sind wir ehrlich: Wir alle wissen, dass verschiedenste Beratungen in Ruhe und ohne Einflüsse von aussen auch stattfinden müssen. Nicht alles ist immer für die Öffentlichkeit bestimmt und bedarf gleich eines Kommentars. Gerne empfehle ich allen - gerade weil das Dokument so reichhaltig ist und es viele Kommentare gibt - das Dokument direkt zu lesen. Im Augenblick ist es "nur" auf Italienisch erhältlich, doch wird es auf den folgenden Seiten bald auch auf Deutsch aufgeschalten sein. Die einfache Bitte an alle Menschen: Suchen Sie das Positive und nicht immer das Negative. Und es geht nicht um Machtverlagerungen, sondern es geht in der Kirche um den DIENST an der Frohen Botschaft Christi und damit um Gott, die Menschen, die Gesellschaft, die Welt, die im Glanze der Gottes Schöpfung erstrahlen soll. Hier 3 Links zur Synode: Schweiz Deutschland Österreich Und hier ein Interview mit Helena Jeppesen-Spuhler, die an der Synode im Vatikan als europäische Delegierte teilgenommen hat (sie arbeitet bei Fastenaktion). Können Sie noch STAUNEN? - Wenn wir überall die negativen Schlagzeilen lesen von Krieg, Hungersnot, Ausbeutung, Missbrauch, usw. - dann stellt sich die Frage, ob wir noch die Schönheiten des Lebens und der Schöpfung sehen.
Dazu gehört nicht nur die Schönheit der Natur, die wir geniessen dürfen und auf obigem Bild sichtbar wird in dem Lichterspiel und Strahlenglanz des Abends. Dazu gehört auch die vielen Möglichkeiten, die Gott uns gegeben hat und viele Menschen in dieser Welt zu einer positiven Veränderung einsetzen: Erleichterungen des Alltages, Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Dankbarkeit, Wahrnehmen des anderen. Unsere Gesellschaft lebt von all diesen Dingen, die wir wertschätzen und pflegen sollten. Unsere Gesellschaft lebt nicht von der Zerstörung, dem Neid und der Missgunst. Sie lebt vielmehr vom aufbauenden und schöpferischen Charakter. Seien auch wir schöpferisch tätig und erfreuen wir uns an der Schöpfung! Manchmal sind wunderbare Texte im Internet verfügbar, die in ihrer Kürze und Prägnanz für sich selbst sprechen und nicht nacherzählt werden können.
Aus diesen Grunde ist hier der Link zu einem Text des emeritierten deutschen Theologen Ottmar Fuchs: → www.feinschwarz.net/mit-dankbarkeit-verlusterfahrungen-hoffnungen-ottmar-fuchs/ Bewusst habe ich in den letzten Wochen nicht viel geschrieben, da ich die Medien und die Kommunikationsstellen habe schreiben lassen wollen.- Und es wurde tatsächlich viel geschrieben. Dabei ist für mich erstaunlich, wie die verschiedenen Stellen der Kirche sich gegenseitig belasten/beschmutzen und nicht am gleichen Stricke ziehen. Höhepunkt davon ist die Aufforderung, dass Kirchgemeinden Gelder an die Bischöfe usw. kürzen sollen, damit die Bischöfe handeln - und sogar noch einen Schritt weiter, dass gegen die Bischöfe gearbeitet werden soll und Anstellungen (ohne Missio) Gültigkeit hätten... Es stellt sich für mich einfach die Frage, ob die Kantonalkirchen überhaupt wissen wie wenig Geld die Bischöfe zur Verfügung haben (das meiste Geld geht für Institutionen, die überkantonal sind und von den Bischöfen weitergeleitet werden). Statt Geld zu kürzen, sollte vielmehr mehr Geld gesprochen werden damit schneller und mehr aufgeklärt werden kann. - Dazu würde nur ein Bruchteil dessen genügen, was kath.ch (das Internetportal der röm.kath. Kirche) erhält. Und es befremdet mich sehr, dass die Körperschaften nicht mit den Bischöfen am gleichen Stricke ziehen, sondern nun ein gegeneinander aufgebaut wird. Fakt ist: - Die Bischöfe haben kaum finanzielle Ressourcen - also sind sie abhängig von den Körperschaften, die die Steuergelder ihnen für Handlungsweisen zur Verfügung stellen. - Für Entscheidungen von Kirchgemeinden/Kantonalkirchen müssen die Seelsorgenden vor Ort den Kopf hinhalten - Die Administrationen in den kantonalen Körperschaften (wenn sie zusammengezählt werden) sind grösser als jene in den Bistumsleitungen (vgl. die Kommunikationsabteilung in Zürich und im Bistum Chur; die Anzahl Juristen in den Bistümern und in den Körperschaften) - Schaut man auf den Fall Röschenz, zeigt sich eine neue Ungereimtheit im Miteinander des dualen Systems Es ist mir bewusst, dass nicht gerne auf andere geschaut wird, von den gelernt werden kann. Doch diesmal verweise ich gerne auf Österreich: a. Experte zu Umgang mit Missbrauch: https://www.katholisch.at/aktuelles/143216/experte-zu-umgang-mit-missbrauch-kirche-in-sterreich-vorbildlich b. Opferschutzanwaltschaft von Österreich: https://www.opfer-schutz.at/ Handeln ist jetzt gefragt und nötig. Dazu müssen alle am gleichen Strick ziehen. Und trotz allem Negativem darf nicht vergessen werden, wie viel Gutes die Kirche gemacht hat und macht. So soll das Kind nicht mit dem Bade ausgeleert werden. Und hier ein lesenswerter Artikel: https://katholisch.de/artikel/47246-bischof-benno-braucht-das-erzbistum-vaduz-eine-therapie Heute ist Nationalfeiertag im Fürstentum Liechtenstein - und in den letzten Wochen und Monaten wurde viel diskutiert über den Glauben und wer den "richtigen" hat.
Für mich symptomatisch diesbezüglich ist die dargestellte Vielfalt des Glaubens in den verschiedenen Patronen, der Kirchen in Liechtenstein. Sie machen deutlich, der eine Glaube an Gott zeigt sich in vielen verschiedenen Facetten. Schauen Sie mal hin, von Süden nach Norden: Nikolaus und Martin (Balzers) Gallus und Martin (Triesen) St. Josef (Triesenberg) Florin (Vaduz) Laurentius (Schaan) St. Josef (Planken, zur Pfarrei Schaan gehörend) Mariä Himmelfahrt (Bendern) Martin (Eschen) Sebastian und Rochus (Nendeln, Kaplanei) Unbeflecktes Herz Mariens (Schellenbeg) Fridolin (Ruggell) Friedenskapelle/Bruder Klaus (Malbun) und viele andere Kapellen. Die Patrozinien machen die Vielfalt des christlichen Glaubens sichtbar. Menschen haben nach ihren Talenten und Fähigkeiten den Glauben verkündet: Maria in der Hingabe zur Aufgabe der Erziehung und Begleitung Jesu. Der hl. Martin (getauft vom hl. Hilarius) als der Teilende und Soziale. Der hl. Fridolin als der Verkünder des Hl. Hilarius, der die Lehre der Dreifaltigkeit in seinem Hauptakzent sah. Sebastian und Rochus die Beistehenden als Martyrer und in Krankheiten. Der hl. Josef als jener, der im Hintergrund wirkt, damit andere im Vordergrund sich einbringen können. Der hl. Gallus als einer der grossen Missionare. Fehlen darf nicht der Hl.Florin, der Eremit und Helfer der Bedürftigen. Schliesslich Bruder Klaus als der Friedensspender mit seiner Kapelle in Malbun. Wer ist der richtige Christ, die richtige Christin von den oben geannten Personen? Sie alle haben sich zum Christentum bekannt - und haben in je eigener Art und Weise versucht das Christentum zu leben und zu verkünden. Das Christentum lebt von der Vielfalt in der Einheit, so wie die Menschheit von der Vielfalt der Menschen lebt, die sich füreinander und im Miteinander einsetzen als Geschöpfe Gottes in dieser wunderbaren Welt. Statt auszuschliessen, sind wir eingeladen einzuschliessen und zu versammeln. Statt Auszugrenzen sind wir eingeladen zu sammeln, zu vereinen. Wie geht es Ihnen, wenn Sie sich etwas vorgenommen haben und genau geplant haben? 3x wollte ich dieses Jahr auf die grossen Mythen und den Sonnenaufgang wie letztes Jahr erleben. 3x musste ich es verschieben infolge schlechtem Wetterbericht. - Und für heute hat es eigentlich gut getönt gemäss gestrigen Wetter-Apps-Meldungen. So stiegen wir zu zweit zum Sonnenaufgang hoch und wollten die Sonne begrüssen und dann die wunderbare Aussicht. - Doch die Technik hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Petrus liess Nebel aufkommen je weiter wir hinaufstiegen. Und oben angekommen.... machte sich der Nebel noch breiter. Bei einem guten Kaffee und Gipfel hiess es warten. Enttäuschung machte sich breit.... bis das Spiel der Sonne mit dem Nebel begann. Es entstand ein wunderbares Naturschauspiel des Kampfes zwischen Sonne und Nebel. Wer ist die/der Stärkere? Manchmal waren Bergspitzen verschwommen zu sehen, dann wieder gar nicht. Dann die Spitzen wieder klar und deutlich und schon wieder zugedeckt. Ein Farbenspiel von Rötung am Himmel und mal etwas wenig blau. - Wir wurden reichlich beschenkt. Als wir uns entschieden definitiv hinunter zu steigen.... - ja da kam die Sonne für einen Augenblick in ihrer vollen Pracht zum Tragen - bis der Nebel sie wieder zudeckte. Waren wir traurig, weil nicht der erwartete Sonnenaufgang? - Nein, wir haben uns gefreut an dem Naturschauspiel. Vielleicht ist dies auch ein schönes Zeichen der Natur sich auch im ganz normalen Leben sich beschenken zu lassen von dem, was unerwartet geschieht. Es in Dankbarkeit und Freude aufnehmen, auf sich wirken lassen und dann selbst ausstrahlen. PS: Petrus meinte es mit uns dann auch ganz gut: Als wir Zuhause waren, da erstrahlte die grosse Mythen in freudigem Glanz. (Vielleicht sollten auch wir von unten vermehrt hinaufschauen und uns vom grossen Schöpfer beschenken lassen) |
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May 2024
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